Willy Robert Huth (1890-1977)

 

Willy Robert Huth zählt zu den herausragenden Künstlern der "verschollenen Generation" des Expressiven Realismus. Huth tritt 1904 in die Kunstgewerbeschule Erfurt ein. 1907 folgt eine dreijährige Lehre im Atelier des Stuttgarter Hofmalers Paul Kämmerer.
Willy Baumeister, der Neffe seines Lehrmeisters, vermittelt Huth Kontakte zu den Künstlern um den großen Adolf Hölzel, der 1905 nach Stuttgart berufen worden war.
1910 schreibt sich Huth an der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule ein. 1914 erhält er den Auftrag für die Raumausmalung der berühmten Kölner Ausstellung "Der Deutsche Werkbund". Nach Einberufung und englischer Gefangenschaft lässt sich Huth 1919 als freier Maler in Berlin nieder.
In Berlin tobt die künstlerische Avantgarde und Huth ist Teil der Bewegung. Er verkehrt mit Grosz, Schmidt-Rottluff, Hofer, Pechstein und Heckel,  wird 1919 Mitbegründer der expressionistischen Künstlergruppe "Jung-Erfurt". 1920 stellt Huth in der Freien Sezession und 1923 auf der ersten Ausstellung des deutschen Expressionismus in Amerika aus.
1928 tritt er in die Berliner Secession und 1929 in den Deutschen Künstlerbund ein. In seinen Malereien dieser Jahre, auch unter dem Einfluss von James Ensor, finden sich Jahrmarkt-und Karnevalsszenen, Artisten, Gaukler und Zigeuner. Hinzu kommen Stillleben, Landschaften und Stadtlandschaften.
Nach der  Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Willy Robert Huth als "entartet" gebrandmarkt und 1937 mit Ausstellungsverbot belegt. 1944 wird Huth erneut eingezogen und gerät in russische Gefangenschaft. Ein Luftangriff auf Berlin zerstört sein Atelier und alle dort befindlichen Werke.
1945 kehrt Huth nach Berlin zurück und unterrichtet 1946 an der Hochschule für Angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Ab 1947 übt er für ein Jahrzehnt eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste aus. 1949 begründet Huth mit Künstlern wie Hofer, Pechstein und Schmidt-Rottluff die "Berliner Neue Gruppe". Stilistisch knüpft Huth an seine Kunst vor 1939 an, es finden sich aber auch Motive des zerstörten Berlin oder Bilder aus der Kriegsgefangenschaft.
Die Sommermonate verbringt Huth ab 1951, bis ins hohe Alter, stets auf der Insel Amrum.

"Amrumer Frühling", 1971, enstanden während eines Aufenthalts auf Amrum im Frühjahr 1971

Michtechnik auf Papier

19,5 x 28 cm, Abmessung im Rahmen 32 x 41 cm

rechts unten monogr. und dat. WRH 71

"Amrumer Dünen", 1954, entstanden während seines alljährlichen Sommeraufenthalts auf Amrum 1954

Ölkreide über Bleistift

24 x 32 cm

rechts unten monogr. und dat. WRH 54, verso von anderer Hand betitelt

Montierungspunkte

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