Werner Laves (1903-1972)

 

Werner Laves beginnt 1919 ein Studium an der Staatlichen Gewerbeschule in Weimar. 1923 wechselt er an die Hochschule für Bildende Kunst in Berlin und studiert bei Karl Hofer und Hans Meid. Ab 1928 nimmt er an zahlreichen Ausstellungen in verschiedenen deutschen Städten teil, wie bspw. bei der Berliner Sezessionm den "Juryfreien" und der Akademie der Künste Berlin. Laves erhält 1930 ein Stipendium der Villa Massimo. Nach seinem einjährigen Aufenthalt in Rom unternimmt er eine durch ein privates Stipendium finanzierte  Reise nach Aix-en-Prove und reist in den folgenden Jahren mehrfach nach Frankreich. 1943 zerstört ein Bombenangriff sein Berliner Atelier und fast sein gesamte Euvre. Das Kriegsende erlebt Laves in französischer Gefangenschaft. Nach dem Krieg lehrt ers an der Hochschule für Bildende Kunst in Berlin und betätigt sich weiterhin  Laves künstlerisch. Bis in die 1960er Jahre hat er weitere zahlreichen Ausstellungen, u.a. bei der "Neuen Gruppe Berlin", des Deutschen Künstlerbunds, des Kunstvereins oder Ausstellungen im Kestner-Museum Hannover. Seine jährlichen Reisten an die Küsten Frankreichs und Spaniens entsprechen seiner Lebensart.

Zu Werner Laves (23.03.1903 Berlin - 18.04.1972 ebd.):
1919-28 Studium an der Staatl. Zeichenschule in Weimar, Staatl. Kunstgewerbeschule München, Hochschule für Bildende Künste Berlin (bei Carl Hofer und Hans Meid); ab 1928 bedeutende Ausstellungsbeteiligungen (u.a. Juryfreien, Berliner Sezession, Akademie der Künste Berlin); 1930-31 Villa Massimo Stipendium und privates Stipendium in Aix-en-Provence; 1937 Beschlagnahme von vier Arbeiten bei der -Entartete-Kunst-Aktion-; 1939 Frankreichaufenthalt und dadurch bedingte Internierung im Lager Les Milles (Aix-en-Provence) als -potentiell feindlicher Ausländer-; 1940-47 Kriegsdienst und Gefangenschaft in Frankreich; 1943 Zerstörung des Berliner Ateliers und Verlust fast aller Werke; 1948-69 Tätigkeit als Kunstpädagoge an der Hochschule für Bildende Kunst Berlin; zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen; LITERATUR: u.A. Akademie der Künste und Hochschule der Künste Berlin (Hrsg.) (1996): Die Kunsthat nie ein Mensch allein besessen; Henschel Verlag; Berlin; S. 575 -- Jessewitsch/Schneider (Hrsg.) (2008): Entdeckte Moderne. Werke aus der Sammlung Gerhard Schneider; Kettler; S. 499-500 -- Rave, P.O. (1949): Kunstdiktatur im Dritten Reich; Gebr. Mann; S. 88

 

Emil Maetzel wird in Cuxhaven geboren und erhält in Hamburg seine Schulbildung. 1896-1900 studiert er Architektur in Hannover und Dresden, anschließend geht er nach Paris. Maetzel wird 1907 Leiter der Städtebauabteilung in der Hamburger Baudeputation und damit zu einem engen Mitarbeiter des Oberbaudirektors Fritz Schumacher. Bis zu seiner Zwangspensionierung 1933 ist er in diesem Amt tätig. Maetzel heiratet 1910 die Malerin Dorothea Johannsen, gemeinsam bauen sie eine Sammlung afrikanischer Plastik und Südseekunst auf. In seiner Freizeit arbeitet auch Maetzel künstlerisch, es entstehen vor allem graphische Arbeiten, aber auch Gemälde. Seine Werke zeigen eine stark expressionistische Formensprache und Einflüsse von Schmidt-Rottluff. Als Mitglied und Vorsitzender in zahlreichen Hamburger Künstlervereinigungen ist Maetzel kulturell sehr engagiert und mit vielen Hamburger Künstlerkollegen befreundet. Er gilt als einer der Hauptakteure des Hamburger Expressionismus.

Emil Maetzel, der auf dem Gebiet der expressionistischen Grafik Bedeutendes geleistet hat, ist auch als Maler hervorgetreten. In seiner Madonna ist all das verwirklicht, was Maetzel auch in seiner Grafik, vor allem in den Holzschnitten anstrebte: eine formale Stilisierung zugunsten eines gesteigerten Ausdrucks. Die Innigkeit der Mutter-Sohn-Beziehung in dem Madonnenbild, die auf Vorbilder zurückgreift, die bis in die Malerei der italienischen Renaissance zurückreichen, wird hier durch die formale Eingebundenheit von Mutter und Sohn in ein geschlossenes Oval erreicht. Die übergroßen Hände, die sich schützend um den Sohn legen, scheinen das spätere Schicksal anzudeuten, wie auch die Blume in den Händen des Sohnes als ein Symbol der Auferstehung zu sehen ist. Die sorgsame Lichtregie, die alles Licht auf den Sohn als Heilsbringer fallen lässt, ist ein weiteres Indiz für die von Maetzel sorgfältig durchdachte Komposition, deren Sinngehalt und kompositorisches Kalkül weit über das eigentliche Bestreben des Expressionismus hinausgehen.

1927 nimmt er an einer Amerikafahrt deutscher Architekten und Ingenieure teil. 1933 wird er aus dem Amt entlassen, seine Holzschnitte in der Hamburger Kunsthalle als „entartet“ beschlagnahmt. In den folgenden Jahren zieht sich Maetzel ins innere Exil zurück und widmet sich ausschließlich seiner Kunst. Es entstehen vor allem unverfängliche Landschafts- und Blumenmotive. Nach Kriegsende wird er rückwirkend zum Hamburger Baudirektor ernannt, bis 1948 ist er 2. Vorsitzender der neugegründeten Hamburger Sezession. 1955 stirbt Maetzel in Hamburg. [KD/CB].

 

 

 

 

 
 
 
3datiert, guter Erhaltungszustand,
. "Blumenstillleben", 1968,
Aquarell auf Bütten, 46,5 x 38,5 cm,
unten rechts signiert und

 

4. "Häuser am See", 1969,
Aquarell auf Bütten, 37,5 x 46 cm 
unten rechts signiert und datiert, bis auf wenige Knickspuren guter Erhaltungszustand,

"Ostergarten in Schreiberau",1934

 Aquarell / Kohle auf Bütten

33 x 50 cm
unten rechts signiert und datiert,verso Nachlaßstempel

guter Erhaltungszustand

Auf den Spuren seines Vaters zeigt Ivo Hauptmann den österlich geschmückten Garten des einstigen Familiensitz in Szklarska Poreba (Schreiberhau). Die pittoreske und originelle Darstellung vermittelt dabei auch die landschaftliche Schönheit rund um das Riesengebirge. Hauptmann verbindet mit Schreiberhau eine durchaus glückliche Kindheit und zeigt dieses auch in vielen Aquarellen und Pastellen. Bis zum Umzug ins Haus Wiesenstein nach Jagniatkow (Agnetendorf), lebten die Brüder Carl und Gerhart Hautpmann mit ihren Familien in Schreiberhau. Hier entstanden auch Hauptmanns bekanntesten Dramen "Die Weber" und "Der Biberpelz". Gerhardt Hauptmann erkannte schon früh die künstlerische Begabung seines Sohnes Ivo und förderte ihn von Kindheit an. Das ehemalige Wohnhaus der Hauptmanns in Scheiberhau beherbergt heute ein Museum.

 

"Wir Kinder hatten im weiten Gelände des Grundstücks die herrlichsten Möglichkeiten uns zu betätigen. Es wurden kleine Gärten angelegt, Bäumchen gepflanzt, Pflanzen gesammelt und es bleibt eine unvergeßliche Erinnerung, wenn im zeitigen Frühjahr die zahllosen Krokusse durch die weiße Schneedecke ihre violetten Blüten mit den organge-gelben Staubfäden erhoben". (Ivo Hauptmann, Bilder und Erinnerungen, Seehafen-Verlag Erik Blumenfeld. Hamburg, 1976)

"Spaziergang im Baurs-Park", 1968

Aquarell auf Bütten

37,5 x 47 cm

rechts unten signiert und datiert, verso mit Nachlaßstempel

guter Erhaltungszustand, kleiner Einriß am rechten Rand

Die Darstellung des Baurs Park wiederholt sich im Schaffen Hauptmanns immer wieder und zeigt eindrucksvoll seinen reifen Stil mit klaren Konturen. Der Blick vom erhöhtem Standpunkt in den Baurs-Park in Blankenese wird hier als Pedant zu seinem Aquarell aus 1963 aufgegriffen.

"Im Park", 1963, zeigt Spaziergänger im Park

Aquarell auf Bütten

38 x 46 cm

rechts unten signiert und datiert

Die Parklandschaft zeigt ein sehr beliebtes Motiv Hauptmanns- den Baurs Park. Der Blick von einem erhöhtem Standpunkt in den Anfang des 19. Jhs. vom Altonaer Kaufmann Georg Friedrich Baur angelegten Park in Blankenese fasziniert Hauptmann immer wieder aufs Neue.

5. "Häuser in Schreiberau",
Aquarell auf Bütten, 33 x 50 cm
unten rechts signiert, guter Erhaltungszustand,
 
 

 

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Jean Paul Kayser (1869 - 1942) Nachlass - Bleistift auf Papier, "Wochenmarkt"
verso bestätigt "Nachlass Paul Kayser Friederike Kayser, guter Erhaltungszustand - ungerahmt, Gesamtmaße: 23,5cm x 32cm

Öl/Lw., 42,5 x 55 cm, l. u. sign. P. Kayser, min. rest. - Maler u. Graphiker, Studium an den Kunstgewerbeschulen München u. Dresden, Gründungsmitglied des Hamburgischen Künstlerclubs, Mitglied der Hamburgischen Sezession, A. Marquet freundschaftlich verbunden. - Mus.: Hamburg (Kunsthalle, Altonaer Museum, Museum f. Hamburgische Geschichte u.a.), Freiburg, Husum. - Lit.: Rump, Der Neue Rump, Vollmer u.a.

 

Ivo Hauptmann (1886 - 1973) - Aquarell auf Bütten, "Blick auf Notre-Dame"
unten rechts mit Bleistift ortsbez. und handsigniert "Ivo Hauptmann", verso mit Nachlaßstempel, guter Erhaltungszustand - ungerahmt, Blattmaße: 31cm x 47cm

Immer wieder geistern Presseberichte durch die Lande, in denen vor Kunstfälschern gewarnt wird. So manches Museum mußte schon eingestehen, auf solch einen Fälscher hereingefallen zu sein. Als vor Jahren Konrad Kuhjau und seine gefälschten Hitler-Tagebücher den deutschen Blätterwald geradezu zum Rauschen brachten, da meinte allerdings so mancher mit einem schadenfrohen Grinsen, es gebe Zeiten, da wolle die Welt eben betrogen sein.

Schon einmal erschütterte eine, oder besser, mehrere Fälschungen die deutsche Öffentlichkeit, damals, als der Maler Lothar Malskat sich Anfang der fünfziger Jahre

 

selbst anzeigte und bekannte, die gotischen Fresken in der Lübecker St. Marienkirche stammten von seiner Hand. Im Auftrag des Restaurators Fey hatte er bereits in den dreißiger Jahren im Schleswiger Dom ein solches Werk vollbracht und Fresken geschaffen, die von Kunsthistorikern über die Maßen gelobt wurden ...

Über den Lübecker Fall und über seine Kunstauffassung hat Malskat, dessen Leben und Werk 1966 im Mittelpunkt eines Fernsehfilmes mit Hanns Lothar in der Rolle des Malers standen, später berichtet: "Ich erhielt den Auftrag, gotische Kirchen gotisch auszumalen. In Bausch und Bogen wurden fast alle meine kirchlichen Wandmalereien für Werke eines unbekannten mittelalterlichen Genies vor aller Welt ausgegeben. Mit dem letzteren Kulturbetrug hatte ich selbst nichts zu tun. Schließlich wurde zugegeben: Alles malte Malskat. Das war gleichzeitig mein Grabgesang. Sehr geschickt wurden die Worte ,... alles malte Malskat‘ umgefälscht. Die Rettung für alle Verantwortlichen lautete so: Alles fälschte Malskat. So hatte ich eben fünf Jahre lang täglich acht Stunden heimlich zum Teil riesige Figuren gefälscht. Keiner hatte etwas gesehen oder gemerkt. Alle waren von mir armen Würstchen getäuscht worden. Vor meinen Heiligenfiguren beteten 1938 und 1950 weltbekannte Experten. Dann aber waren die gleichen Madonnen miserable Erzeugnisse eines ostdeutschen Malergesellen. – Was also ist Kunst wirklich?"

Lothar Malskat wurde damals zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt (der mitverantwortliche Auftraggeber zu 20 Monaten), die er zur Hälfte in Neumünster absaß und anschließend wegen guter Führung entlassen wurde. Danach zog er sich in die Abgeschiedenheit des Deepenmoors bei Lübeck zurück, wo er weiter malte – diesmal allerdings eigene Motive mit seiner Signatur. Es entstanden Bilder, die manch einer in ihrer Farbigkeit mit denen Noldes verglichen hat.

Lothar Malskat, der vor 85 Jahren, am 3. Mai 1913 in Königsberg geboren wurde, starb am 10. Februar 1988 in seiner Kate bei Wulfsdorf in der Nähe von Lübeck. Es ist mehr als überfällig, daß dem Künstler Gerechtigkeit widerfährt. Denn Lothar Malskat, der an der Königsberger Kunst- und Gewerkschule und an der dortigen Kunstakademie studierte (bei den Professoren Grün und Schön, bei Marten, Wulff, Wissel und Straube), war ein durchaus ernstzunehmender Künstler. 1929 stellte er zum ersten Mal in der Königsberger Galerie Teichert aus, und auch im Lovis-Corinth-Saal des Königsberger Schlosses waren im Zweiten Weltkrieg die Arbeiten Malskats zu sehen.

Kurt Meiser, der mit Malskat gemeinsam die Schulbank in der Roßgärter Mittelschule drückte, rückte den Wert der späteren Arbeiten ins rechte Licht: "Sie sind das Bekenntnis eines Menschen, der seiner inneren Berufung mit leidenschaftlichem und heiligem Ernst folgt. Lothar Malskat sucht die letzte Wahrheit. Seine Arbeiten sind von einer eindringlichen inneren Leuchtkraft, von starker Farbe und Empfindung."

Fälscher oder Genie? Lothar Malskat wird in die Kunstgeschichte gewiß mit zwei unterschiedlichen Vorzeichen eingehen. Rudolf Pörtner erkannte in einem Beitrag für "Die Welt" die eigentliche Bedeutung seines Schaffens: "Es gibt Malskat-Bilder", so schrieb er 1985 in der Reihe "Große Fälschungen in Kunst und Literatur", "die sehr wohl eine eigene Handschrift verraten: die eines verspäteten, aber ehrlichen Nachfahren des deutschen Expressionismus."Peter van Lohuizen

 

Mathias Barz

 

Israel ehrt den Künstler Otto Pankok, seine Ehefrau Hulda Pankok und den katholischen Priester Joseph Emonds mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern“. Sie hatten in der Nazi-Zeit eine Jüdin versteckt und vor der Ermordung gerettet.

Wie ein Sprecher der israelischen Botschaft in Berlin am Dienstag mitteilte, plant die Botschaft einen Festakt, auf dem Angehörigen der Geehrten Medaille und Urkunde überreicht werden sollen. Die israelische Holocaust-Forschungs- und Gedenkstätte Yad Vashem hat die Auszeichnung verliehen.

Otto Pankok (1893-1966) und seine Ehefrau, die Journalistin Hulda Pankok (1895-1985), versteckten 1944 das Ehepaar Mathias und Brunhilde Barz – sie war eine Jüdin – vor der Gestapo in ihrem Haus in Pesch bei Münstereifel (Nordrhein-Westfalen). Der Maler Mathias Barz hatte damals – genau wie Otto Pankok – Berufsverbot. Die Nazis bezeichneten die Werke des Expressionisten Pankok, der nach dem Krieg Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf wurde, als „entartet“.

Als das Beherbergen des Ehepaars Barz zu gefährlich wurde, nahm Pfarrer Emonds (1898-1975) – ein entschiedener Gegner des NS-Regimes, der den Juden half – sie im Dorf Kirchheim bei Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) heimlich auf.

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Oskar Koller (* 16. Oktober 1925 in Erlangen; 17. Mai 2004 in Fürth) war ein deutscher Maler.

Geboren wurde Oskar Koller 1925 in Erlangen. Nach einer kaufmännischen Lehre besuchte Koller ab 1947 die damalige Berufsoberschule (heutige FH für Design) Nürnberg. Er wurde unterrichtet in Farbenlehre und Zeichnen. Nach einigen Studienreisen u.a. nach Italien, Österreich, Frankreich heiratete er 1954 seine Frau Jolande. Bis 1959 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, an die er 1985/1986 als Gastprofessor wieder zurückkehrte. 1957 hatte Koller ein Stipendium in Paris. Zu dieser Zeit war Paris das Zentrum der aktuellen abendländischen Kunst. Dort kam es zur ersten Konfrontation mit abstrakten Tendenzen und er begann, seine ersten abstrakten Bilder zu malen.

Oskar Koller: "Mit der Zeit fand ich eine eigene Handschrift. Ich erkannte, je präziser und klarer ich meine gestalterischen Mittel einsetzte, desto stärker wurden meine Bilder. Trotzdem ist jedes neue Bild für mich eine Herausforderung zur künstlerischen Weiterentwicklung. Dies war für mich ein Weg in kleinen Schritten. Je mehr ich die malerischen Mittel beherrschte, desto freier und kühner konnte ich mich ausdrücken, was nicht zuletzt die Früchte des Alters sichtbar machen."

Vor allem die Aquarelle machten ihn über seine Heimat hinaus bekannt. In dieser Technik konnte er seine große Stärke, den scheinbar mühelosen Umgang mit der Farbe, besonders gut ausspielen. Die Kleckse und Spritzer setzte er sehr sensibel und sparsam ein, dabei stets bemüht, die Fantasie des Betrachters nicht zu sehr einzuengen. Seine bevorzugten Motive waren Landschaften, Blumen, Bäume und besonders die Menschen.

Seit 1959 arbeitete Koller als freischaffender Künstler, zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland haben sein internationales Renommee gefestigt. Seine Arbeit wurde häufig mit Auszeichnungen und Preise gewürdigt. Viele Buchveröffentlichungen, Kalender und TV-Reportagen haben ihn einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Im Jahr 2002 gründete er eine Stiftung, damit sein Lebenswerk "erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich bleibt". Über 2000 Bilder hat er an die Stiftung übergeben. Ab Januar 2005 wird die Stiftung im Kunstmuseum Erlangen dauerhaft zwei Räume mit Koller-Werken ausstatten.

Insbesondere seine Aquarelle haben den 2004 verstorbenen Maler und Grafiker Oskar Koller national und international bekannt gemacht.
Oskar Koller, der auch Gründungsmitglied des "Kunsthauses Nürnberg" war, gilt als einer der wichtigsten fränkischen Künstler nach dem Zweiten Weltkrieg. Seine Malereien, Grafiken, Zeichnungen und Aquarelle widmeten sich im Frühwerk Stadtansichten und Architekturmotiven, später dominierten Blumen, Bäume, Landschaften und Bildnisse ("Menschen und Gesichter"), gelegentlich treten auch abstrakte Motive auf. Besonders mit der Wasserfarbe gelangen Oskar Koller virtuose, nur aus der Andeutung rasch gesetzter Farbtupfer entstandene Kompositionen, deren abstrahierende Reduktion und dekoratives Kolorit große ästhetische Wirkung entfalten.
Seit 2002 verwaltet die Oskar Koller Stiftung das Lebenswerk des Künstlers, das im Kunstmuseum Erlangen zudem mit einer dauernden Ausstellung geehrt wird.
 

Hauptmann zeigt einen opulenten sommerlich und bildfüllenden Blumenstrauß in einer bauchigen Vase.- Zu seinen Blumenbilder schreibt Friederike Weimar: "Das Blumenbild  repräsentiert Hauptmanns Malstil der 20er Jahre. Bunte Farben stehen im Vordergrund der Bildwirkung: verschiedene Rottöne unterstützen sich gegenseitig in ihrer Leuchtkraft und gelbe und weiße Farben setzen helle Akzente. Mittels der Farbverteilung und des Duktus verknüpft der Maler den Bildhintergrund mit dem Hauptmotiv." (Friederike Weimar, in: Die Hamburgische Sezession 1919 - 1933, Fischerhude 2003, S. 101). (138)

Wolf Röhricht (1886-1953)

 

Wolf Röhricht beendet 1915 sein Jurastudium in Berlin mit der Promotion. Gleichzeitig wendet er sich dem Kunststudium zu und lernt u.a. Malerei bei Heinrich Knirr Malerei und an der Académie Julian bei Bonnard und Vuillard. 1913 schließt Röhricht sich in Berlin der Freien Sezession an und beteiligt sich an den Ausstellungen. Ab 1918 gestaltet Röhricht als Vorstandsmitglied der Münchner Sezession die Kunstszene in Deutschland entscheidend mit. Die Berliner Nationalgalerie kauft erste Kunstwerke von ihm an. Seine Eindrücke aus vielen Reisen nach Frankreich, Italien, Libanon und Ägypten hält er in Öl und Aquarellen fest. Ab 1926 lehrt Wolf Röhricht an der Schule des Vereins Berliner Künstlerinnen. Ab 1935 werden seine Werke als "entartet" von den Nationalsozialisten aus den Museen entfernt. Ein Großteil seiner Kunstwerke wird ins Stadtschloss Kuchelberg bei Liegnitz ausgelagert und geht verloren. 1945 verlässt Röhricht Berlin und geht nach Garmisch-Partenkirchen, später nach München. Röhricht ist als einziger deutscher Maler an der Internationalen Kunstausstellung des Carnegie-Instituts in Pittsburgh/USA 1950 beteiligt und zählt zu fünfzehn besten Malern Deutschlands. Ab 1948 ist Röhricht Vorstand im Haus der Kunst und bleibt es bis zu seinem Tode in 1953. Röhricht zählt mit seinem vielseitigen Werk zu den Malern der "verlorenen Generation".

Wolf Röhricht (1886-1953), dt. Landschaftsmaler der verschollenen Generation, schloss sich 1913 der freien Secession an, viele seine Arbeiten wurden 1935 aus den Museen als entartet entfernt und gingen verloren, siedelte sich nach dem II. WK in Bayern an, Landschaft bei Zermatt, Aquarell auf Papier, u. re. sign., verso bez., Blattmaße 38 x 47 cm, in Pp. ger. 67 x 82 cm

Willy Robert Huth (1890-1977)

 

Willy Robert Huth zählt zu den herausragenden Künstlern der "verschollenen Generation" des Expressiven Realismus. Huth tritt 1904 in die Kunstgewerbeschule Erfurt ein. 1907 folgt eine dreijährige Lehre im Atelier des Stuttgarter Hofmalers Paul Kämmerer.
Willy Baumeister, der Neffe seines Lehrmeisters, vermittelt Huth Kontakte zu den Künstlern um den großen Adolf Hölzel, der 1905 nach Stuttgart berufen worden war.
1910 schreibt sich Huth an der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule ein. 1914 erhält der den Auftrag für die Raumausmalung der berühmten Kölner Ausstellung "Der Deutsche Werkbund". Nach Einberufung und englischer Gefangenschaft lässt sich Huth 1919 als freier Maler in Berlin nieder.
In Berlin tobt die künstlerische Avantgarde und Huth ist Teil der Bewegung. Er verkehrt mit Grosz, Schmidt-Rottluff, Hofer, Pechstein und Heckel,  wird 1919 Mitbegründer der expressionistischen Künstlergruppe "Jung-Erfurt". 1920 stellt Huth in der Freien Sezession und 1923 auf der ersten Ausstellung des deutschen Expressionismus in Amerika aus.
1928 tritt er in die Berliner Secession und 1929 in den Deutschen Künstlerbund ein. In seinen Malereien dieser Jahre, auch unter dem Einfluss von James Ensor, finden sich Jahrmarkt-und Karnevalsszenen, Artisten, Gaukle und Zigeuner Hinzu kommen Stillleben, Landschaften und Stadtlandschaften.
Nach der  Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Willy Robert Huth als "entartet" gebrandmarkt und 1937 mit Ausstellungsverbot belegt. 1944 Huth eingezogen und gerät in russische Gefangenschaft. Ein Luftangriff auf Berlin zerstört sein Atelier und alle dort befindlichen Werke.
1945 kehrt Huth zurück nach Berlin und unterrichtet 1946 an der Hochschule für Angewandte Kunst Berlin-Weißensee und übt ab 1947 für ein Jahrzehnt eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste aus. 1949 begründet Huth mit Künstlern wie Hofer, Pechstein und Schmidt-Rottluff die "Berliner Neue Gruppe". Stilistisch knüpft Huth an seine Kunst vor 1939 an, es finden sich aber auch Motive des zerstörten Berlin oder Bilder aus der Kriegsgefangenschaft.
Die Sommermonate verbringt Huth, bis ins hohe Alter aktiver Künstler, stets auf der Insel Amrum.

Willy Robert Huth
(Erfurt 1890 - Berlin 1977)

Dünen auf Amrum

Ölkreide über Bleistift, 24 x 32 cm, r. u. monogr. u. dat. WRH 54, verso von anderer Hand betitelt, Montierungspunkte, ungerahmt. - Deutscher expressionistischer Landschaftsmaler der 'Verschollenen Generation'. H. studierte an den Kunstgewerbeschulen in Erfurt u. Düsseldorf u. ließ sich 1918 in Berlin nieder, wo er mit K. Schmidt-Rottluff, E. Heckel, G. Grosz u. M. Pechstein Bekanntschaft machte u. bei der Freien Sezession ausstellte. In dieser Zeit begann er, auf Hiddensee zu arbeiten. Bereits 1933 belegten ihn die Nationalsozialisten mit Ausstellungsverbot. Auf Vermittlung C. Hofers erhielt er 1947 eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, die er bis 1957 innehatte. Seit 1951 verbrachte er die Sommer regelmäßig auf Amrum. - Mus.: Hamburg (Altonaer Mus.), Nürnberg (Germ. Nat.-Mus.). - Lit.: Vollmer u.a.

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Mischtechnik auf Papier, 19,5 x 28 cm, Abmessung mit Rahmen 32 x41 cmm

monogr. und dat. WRH 71 Frühling auf Amrum

 

Auf den Spuren seines Vaters zeigt Ivo Hauptmann den österlich geschmückten Garten des einstigen Familiensitz in Szklarska Poreba (Schreiberhau). Die pittoreske und originelle Darstellung vermittelt dabei auch die landschaftliche Schönheit rund um das Riesengebirge. Hauptmann verbindet mit Schreiberhau eine glückliche Kindheit und zeigt dieses auch in vielen Aquarellen und Pastellen.

 

Bis zum Umzug ins Haus Wiesenstein nach Jagniatkow (Agnetendorf) nach Hirschberg, lebten die Brüder Carl und Gerhart Hautpmann mit ihren Familien in Schreiberhau. Hier entstanden auch Hauptmanns bekanntesten Dramen "Die Weber" und "Der Biberpelz". Gerhardt Hauptmann erkannte schon früh die künstlerische Begabung seines Sohnes Ivo und förderte ihn von Kindheit an. Das ehemalige Wohnhaus der Hauptmanns in Scheiberhau beherbergt heute ein Museum.

 

unten rechts mit Bleistift handsigniert und datiert "Ivo

Hauptmann 1968", verso mit Nachlaßstempel, guter

Erhaltungszustand - ungerahmt, Blattmaße: 37,5cm x

47cm

Parklandschaft mit Personen

Ivo Hauptmann (1886 - 1973) - Aquarell / Kohle auf Bütten, "Badevergnügen", 1959 unten rechts mit Bleistift handsigniert und datiert "Ivo Hauptmann 1959", verso mit Nachlaßstempel, kleine Knickspuren, sehr kleiner Einriß unten am Rand - ungerahmt, Gesamtmaße: 38,5cm x 46,5cm  << Neues Textfeld >>

Ivo Hauptmanns Werk stand stilistisch im Spannungsfeld des „Brücke“- Expressionismus und des Post-Impressionismus, besonders des Pointillismus. Zwischen diesen Einflüssen fand er zu seinem ganz eigenen Stil, starke und expressive Farben und betonte Konturen bestimmten sein Werk ab den 1920er Jahren, nachdem er sich vom Pointillismus abgewendet hatte.

Ivo Hauptmann wurde als Sohn des bekannten Dichters Gerhart Hauptmann geboren. Schon früh begann Ivo Hauptmann, sich mit der Malerei und dem Zeichnen zu beschäftigen. Gemeinsam mit der Mutter kam er nach der Trennung der Eltern nach Dresden. Mit seinem Freund Otto Mueller, der an der Dresdner Akademie lernte, besuchte er 1900 die Riviera, Lausanne und Luzern. Im selben Jahr zog Ivo zu seinem Vater, der ihm ein Atelier einrichtete, und in dessen Haus zahlreiche kunst- und kulturinteressierte Freunde ein- und ausgingen. 1902 beschloss man, den kunstbegeisterten 17-Jährigen für vier Monate nach Paris an die Académie Julien zu schicken, wo er zahlreiche Eindrücke sammeln konnte. Im Anschluss studierte er kurz in Berlin bei Lovis Corinth, dann an der Weimarer Akademie bei Ludwig von Hofmann, wo er auch Hans Arp kennenlernte. Er begegnete hier auch Edvard Munch, der zu Besuch nach Weimar geladen worden war. Bei einem weiteren Paris-Aufenthalt traf er auf Paul Signac, der besonderen Eindruck auf ihn machte. Er konzentrierte sich in der Folgezeit zunächst auf den Pointillismus und die Technik des Aquarells. Mit der Kunstgewerblerin Erica von Scheel bezog er ein gemeinsames Atelier in Paris. 1911 besuchten beide St. Tropez, wo zahlreiche Aquarelle entstanden. Ebenfalls 1911 stellte Hauptmann in Paris bei den „Indépendants“ aus. 1912 erfolgte die Heirat mit Erica von Scheel in Dresden. Das Paar entschloss sich, nach Hamburg zu gehen, wo Ivo Hauptmann schon des Öfteren auf Einladung von Otto Illies gemalt hatte. Nach Kriegsbeginn wurde Hauptmann in Teufelsbrück stationiert, kurz vor Kriegsende in Belgien. In Hamburg war er 1919 einer der Mitbegründer der Hamburgischen Sezession. Er war nun gezwungen, einem „Brotberuf“ als Kaufmann nachzugehen, malte nebenbei und schloss zahlreiche Freundschaften mit den anderen Sezessionisten. Zur Zeit der NS-Herrschaft war er zwar durch seinen berühmten Vater „geschützt“, litt aber trotzdem unter Diffamierungen und verkaufte kaum Werke. 1955 wurde er an die Hamburger Landeskunstschule berufen, wo er bis 1965 lehrte. 1962 wurde er mit dem Edwin-Scharff-Preis geehrt.

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Wolf Röhricht (1886-1953), dt. Landschaftsmaler der verschollenen Generation, schloss sich 1913 der freien Secession an, viele seine Arbeiten wurden 1935 aus den Museen als entartet entfernt und gingen verloren, siedelte sich nach dem II. WK in Bayern an, Landschaft bei Zermatt, Aquarell auf Papier, u. re. sign., verso bez., Blattmaße 38 x 47 cm, in Pp. ger. 67 x 82 cm << Neues Textfeld >>

<Lothar Malskat (1913-1988), dt. Maler u. Kunstfälscher, expressive Landschaftspartie, Pastell, u. re. sign., 43 x 53 cm, hinter Glas ger. 49 x 58 cm< Neues Textfeld >>

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Lot-Nr. 40 (302)

Ivo Hauptmann
(Erkner 1886 - Hamburg 1973)

Baurs Park

Öl/Lw., 81 x 100 cm, l. u. sign. u. dat. Ivo Hauptmann 1955. - Das Gemälde entstammt Hauptmanns besonders fruchtbarer Periode in den 1950er Jahren, in dem sich sein reifer Stil mit seinen klaren Konturen und leuchtenden Farben voll ausgeprägt hat. Es zeigt von erhöhtem Standpunkt einen Blick in den Anfang des 19. Jhs. vom Altonaer Kaufmann Georg Friedrich Baur angelegten Park in Blankenese. - Landschafts- u. Figurenmaler, Studium in Paris, bei L. Corinth in Berlin u. an der Kunstschule Weimar, ältester Sohn Gerhard Hauptmanns, befreundet u.a. mit O. Müller, P. Signac u. R. M. Rilke, Gründungsmitglied, der Freien Berliner Sezession, seit 1925 in Hamburg, Vorsitzender der Hamburgischen Sezession. - Mus.: Hamburg (Kunsthalle, Altonaer Museum), Schleswig (SHLM) u.a. - Lit.: Thieme-Becker, Vollmer, Bénézit, Der Neue Rump u.a.

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